5. November 2020 | Medienmitteilung
Der agroPreis 2020 ist vergeben!
Der begehrte agroPreis 2020 sowie zwei weitere Preise wurden heute vergeben. Auf eine Preisverleihung im festlichen Rahmen im Kursaal Bern musste dieses Jahr leider verzichtet werden. Die ausgezeichneten Projekt-Teams wurden informiert und erhalten Ihre Prämien und Preise direkt zugestellt. Seit 28 Jahren prämiert diese einzigartige Auszeichnung innovative Projekte aus der Schweizer Landwirtschaft und fördert so die Entwicklung neuer Marktideen und die Kreativität Schweizer Landwirte. Denn wer heute nicht voraussieht, wird langfristig ein Problem haben.
Insgesamt wurden 42 Projekte aus verschiedenen Themenbereichen und Regionen der Schweiz für den Innovations-Wettbewerb eingereicht. Gewinner des mit 20'000 Franken dotierten Hauptpreises der emmental versicherung ist das Projekt «Mit neuer Käserei Wertschöpfung erhöht» der Käserei Alp Tannenboden, aus Flumserberg (SG).
Die Jury hatte im Vorfeld vier Projekte nominiert und mit je 5‘000 Franken ausgezeichnet. Die Projekte wurden anhand der eingereichten Dossiers beurteilt. Dass ein grosses Potenzial an zukunftsorientierten und neuen Ideen vorhanden ist, beweisen die diesjährigen Teilnehmer, welche die begehrten Preise gewannen.
agroPreis 2020 der emmental versicherung (Preissumme: Fr. 20'000.-)
Durch die Fachjury mit dem agroPreis 2020 ausgezeichnet wurde:
Mit neuer Käserei Wertschöpfung erhöht
Käserei Alp Tannenboden, Flumserberg (SG)
In der Region Flumserberg hat das Sömmern der Kühe auf den Alpen Tradition. Weil auf den neun Alpbetrieben wegen steigenden Anforderungen Investitionsmassnahmen anstanden, bot eine neue und grosse Käserei mehr Möglichkeiten. Ziel des Projekts ist die Stärkung der lokalen Produktion und damit eine höhere Wertschöpfung für die Landwirte. Zudem ist das Bestehen der Alpen mit der neuen Käserei langfristig gesichert. Die Bauern unter der Führung von Marco Gadient trieben die Pläne zusammen mit den Ortsgemeinden für den Neubau voran. Im Mai 2020 wurde die Käserei eröffnet, die erste dieser Art im Kanton St. Gallen. Betrieben wird diese durch die Landwirte über den Verein Alpkäserei Flumserberg. Während 120 Tagen werden rund 500'000 Kilo Milch von 470 Kühe zu verschiedenen Käsen, Jogurts, Alpbutter und Molkedrinks verarbeitet. Die Milchprodukte werden über die eigene Marke «Alpkäserei Flumserberg» in den Läden der Region sowie über einen Onlineshop vermarktet. Die Bauern binden auch den Tourismus mit ein. So spannen sie mit den Bergbahnen zusammen. Zudem bieten sie Kurse für das Käsen an. Und Besucher erhalten im neu gebauten Restaurant Einblick in die Produktion.
Leserpreis der Medienpartner «Schweizer Bauer» und «Terre & Nature» (Preissumme: Fr. 3'000.-)
Der Leserpreis, welcher durch die Leser von «Schweizer Bauer» sowie «Terre & Nature» vergeben wurde, ging an:
Hoftötung – Stressfreie Schlachtung
Familie Blunier, Biohof Dusch, Paspels (GR)
Etwas erhöht über dem Dorf bewirtschaftet die Familie Blunier einen Biobetrieb in der Bergzone mit mehreren Betriebszweigen. Das wichtigste Standbein ist die Mutterkuhhaltung. Das Fleisch wird zu 100 Prozent direkt vermarktet. Da Rinder bei der Fahrt in den Schlachthof unter Stress stehen, hat Georg Blunier einen Weg gesucht, um auf den Lebendtransport verzichten zu können. Zudem geht der Biobauer auf ein Kundenbedürfnis ein. Die Konsumenten verlangen einerseits immer mehr regionale und nachhaltige Produkte. Andererseits räumen sie der Tierhaltung und dem Tierwohl einen hohen Stellenwert ein. Zusammen mit den Behörden des Kantons Graubünden und dem FiBL wurde eine Lösung erarbeitet, die die gesetzlichen Vorgaben wie auch die Ansprüche an eine stressfreie Schlachtung erfüllt. 2018 wurde die erste Hoftötung durchgeführt. Nach dem Betäuben mit dem Bolzenschussapparat wird das Rind auf dem Betrieb entblutet. Anschliessend wird das Tier in einer regionalen Metzgerei verarbeitet. Mit der Hoftötung wird die Zusammenarbeit lokaler Kleinbetriebe gestärkt. Die Wertschöpfung bleibt in der Region. Und dank dem Mehrwert der Produkte generieren Bluniers ein besseres Einkommen.
Saalpreis (Preissumme: Fr. 2'000.-)
Der Saalpreis, welcher jeweils an der Preisverleihung durch die anwesenden Gäste und Fans vergeben wird, wurde in diesem Jahr nicht vergeben.
Spezialpreis des Schweizerischen Landmaschinen-Verbandes (SLV) (Preissumme: Fr. 5'000.-)
Der Spezialpreis SLV wird durch eine separate Jury des Schweizerischen Landmaschinen-Verbandes vergeben.
Geräteträger Row Chipper
Ruedi Emch, Oberbottigen
Ruedi Emch ist gelernter Landwirt und ein «Visionär», er befasst sich seit langer Zeit mit der mechanischen Unkrautbekämpfung in Reihenkulturen. Hacken ersetzt zwar den Einsatz von Herbiziden, ist aber sehr aufwändig. Der «Tüfteler» Ruedi Emch entschloss sich, einen an der Kugelkupplung K80 angehängten Hackgeräteträger mit Lenkdeichsel und Lenkachse mit Druckluftbremse zu konstruieren. Der JD Traktor ist mit dem Lenksystem Autotrac Vision ausgerüstet. Der GPS-Empfänger auf dem Geräteträger übernimmt dieses Signal vom Traktor in RTK-Präzision auf seine Lenkachse. Damit erreicht er entscheidende Vorteile. Die Traktor Vorderachse wird nicht entlastet, die Hinterachse und die schmalen Reifen nicht überbelastet. Die Lenkachse korrigiert automatisch jede Kurven- oder Abdrift-Bewegung und die Hackelemente bleiben immer genau parallel zur Pflanzenreihe. Der Geräteträger kann alle handelsüblichen Hackgeräte in 6m Arbeitsbreite durch die eigene Dreipunkthydraulik aufnehmen und in die 3m Transportbreite klappen. Zudem sind die Gewichtsverteilung und der tiefe Schwerpunkt am Hang optimal und reduzieren die Abdrift. Der Row Chipper ist eine vorbildliche Kombination von Mechanik, Informatik, Hydraulik und Elektronik der modernen Landtechnik «Made in Switzerland».
Kontakt:
Patrick Bläuer
emmental versicherung
Emmentalstrasse 23
CH-3510 Konolfingen
Tel +41 31 790 31 62
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